Schweizer Milch natürlich!

Nachhaltige Schweizer Milch

"swissmilk green" steht für das Engagement der Schweizer Milchbranche in Sachen Nachhaltigkeit, besonders in den Bereichen Tierwohl, Fütterung und soziale Verantwortung. Um ihre Ziele zu erreichen, hat sie einen Branchenstandard mit konkreten Massnahmen eingeführt. Sämtliche Milchproduzentinnen und -produzenten sind demnach verpflichtet, auf ihrem Hof 12 Anforderungen zu erfüllen: zehn Grund- und mindestens zwei Zusatzanforderungen aus einer Auswahl. Seit dem Jahr 2024 darf nur noch Schweizer Milch gehandelt und verarbeitet werden, die diesem Standard entspricht.

Noch mehr Labelsalat? Wirklich?

Die Antwort lautet: nein. Der Branchenstandard trägt das Logo "swissmilk green". Allerdings handelt es sich nicht um ein Label, sondern um ein Qualitätssiegel, welches die Einhaltung des Branchenstandards garantiert. Anders als bei einem Label gilt der Branchenstandard für alle Schweizer Milchproduzentinnen und -produzenten. "swissmilk green" ist also ein Symbol für die qualitative Hochwertigkeit der Schweizer Milchproduktion.

Die 10 Grundanforderungen:

Hoher Tierwohlstandard

Um einen hohen Tierwohlstandard zu gewährleisten, muss mindestens eines der Tierwohlprogramme des Schweizer Bundes umgesetzt werden: Regelmässiger Auslauf im Freien (RAUS), Besonders Tierfreundliche Stallhaltungssysteme (BTS) oder der Weidebeitrag.

Das RAUS-Programm garantiert, dass die Tiere im Sommer mindestens 26 Tage Weidegang pro Monat erhalten. In den Wintermonaten erhalten sie an mindestens 13 Tagen pro Monat Auslauf.
Für eine Teilnahme am BTS-Programm sind Mehrbereich-Haltungssysteme, in denen die Tiere in Gruppen leben, zwingend. Den Tieren müssen ihrem natürlichen Verhalten angepasste Ruhe-, Bewegungs-, und Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Liegebereiche sowie nicht eingestreute Flächen müssen ganztägig zugänglich sein.

Der Weidebeitrag sieht vor, dass die Tiere im Sommer an mindestens 26 Tage pro Monat auf die Weide können. Im Winterhalbjahr müssen die Tiere 22 Tage pro Monat Auslauf (Laufhof oder Weide) erhalten. Zudem müssen mind. 70% der Ration aus Weidefutter bestehen.

Um einen hohen Tierwohlstandard zu gewährleisten, muss mindestens eines der Tierwohlprogramme des Schweizer Bundes umgesetzt werden: Regelmässiger Auslauf im Freien (RAUS), Besonders Tierfreundliche Stallhaltungssysteme (BTS) oder der Weidebeitrag.

Das RAUS-Programm garantiert, dass die Tiere im Sommer mindestens 26 Tage Weidegang pro Monat erhalten. In den Wintermonaten erhalten sie an mindestens 13 Tagen pro Monat Auslauf.
Für eine Teilnahme am BTS-Programm sind Mehrbereich-Haltungssysteme, in denen die Tiere in Gruppen leben, zwingend. Den Tieren müssen ihrem natürlichen Verhalten angepasste Ruhe-, Bewegungs-, und Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Liegebereiche sowie nicht eingestreute Flächen müssen ganztägig zugänglich sein.

Der Weidebeitrag sieht vor, dass die Tiere im Sommer an mindestens 26 Tage pro Monat auf die Weide können. Im Winterhalbjahr müssen die Tiere 22 Tage pro Monat Auslauf (Laufhof oder Weide) erhalten. Zudem müssen mind. 70% der Ration aus Weidefutter bestehen.

Jede Kuh hat einen Namen

In der Schweiz müssen Kühe einen Namen haben und dürfen nicht nur mit Ziffern oder Sonderzeichen in der Tierverkehrsdatenbank registriert werden. Dieses Vorgehen unterstreicht die Wertschätzung und Verbundenheit zum Tier.

Die Herdengrösse auf Schweizer Milchviehbetrieben ist traditionell tief mit durchschnittlich 29 Kühen pro Betrieb. Das erlaubt den Milchproduzentinnen und -produzenten einen persönlichen Bezug zu jedem Tier zu pflegen.

In der Schweiz müssen Kühe einen Namen haben und dürfen nicht nur mit Ziffern oder Sonderzeichen in der Tierverkehrsdatenbank registriert werden. Dieses Vorgehen unterstreicht die Wertschätzung und Verbundenheit zum Tier.

Die Herdengrösse auf Schweizer Milchviehbetrieben ist traditionell tief mit durchschnittlich 29 Kühen pro Betrieb. Das erlaubt den Milchproduzentinnen und -produzenten einen persönlichen Bezug zu jedem Tier zu pflegen.

Junge Kälber stärken sich mehr als drei Wochen zu Hause

Die ersten Tage nach der Geburt sind für die Gesundheit und das Wohl des Kalbes massgebend. Ein guter Start in den ersten Wochen wirkt sich im späteren Leben positiv aus. Damit der Start ins Leben unter den besten Bedingungen geschehen kann, müssen Kälber mindestens 21 Tagen auf dem Geburtsbetrieb verweilen.

Die ersten Tage nach der Geburt sind für die Gesundheit und das Wohl des Kalbes massgebend. Ein guter Start in den ersten Wochen wirkt sich im späteren Leben positiv aus. Damit der Start ins Leben unter den besten Bedingungen geschehen kann, müssen Kälber mindestens 21 Tagen auf dem Geburtsbetrieb verweilen.

Strenge Regeln bei Viehschauen

An Viehschauen wird das Exterieur (Aussehen) der Tiere beurteilt. Die Teilnahme an solchen unterliegt strengen Auflagen, die zum Ziel haben das Tierwohl jederzeit zu gewährleisten. Teilnehmende müssen sich zwingend an das Ausstellungsreglement der Arbeitsgemeinschaft der Schweizer Rinderzüchter (ASR) halten. Zudem darf die Zwischenmelkzeit nicht länger als 14 Stunden betragen, um ein schmerzhaftes Überfüllen des Euters zu vermeiden.

An Viehschauen wird das Exterieur (Aussehen) der Tiere beurteilt. Die Teilnahme an solchen unterliegt strengen Auflagen, die zum Ziel haben das Tierwohl jederzeit zu gewährleisten. Teilnehmende müssen sich zwingend an das Ausstellungsreglement der Arbeitsgemeinschaft der Schweizer Rinderzüchter (ASR) halten. Zudem darf die Zwischenmelkzeit nicht länger als 14 Stunden betragen, um ein schmerzhaftes Überfüllen des Euters zu vermeiden.

Keine trächtige Kuh schlachten

Eine Schlachtung muss möglichst stressfrei und schmerzfrei stattfinden. Da nicht hinreichend bekannt ist, ab wann Jungtiere im Mutterleib Schmerzen empfinden, dürfen trächtige Tiere nur in absoluten Notfällen geschlachtet werden bspw. bei schweren Unfällen. Der Trächtigkeitsstatus der Tiere muss schriftlich auf den Begleitdokumenten vermerkt werden, um sicher zu stellen, dass keine trächtigen Kühe geschlachtet werden. Im Zweifelsfall sind Milchproduzentinnen und -produzenten dazu verpflichtet, eine Trächtigkeitsuntersuchung durchführen zu lassen.

Eine Schlachtung muss möglichst stressfrei und schmerzfrei stattfinden. Da nicht hinreichend bekannt ist, ab wann Jungtiere im Mutterleib Schmerzen empfinden, dürfen trächtige Tiere nur in absoluten Notfällen geschlachtet werden bspw. bei schweren Unfällen. Der Trächtigkeitsstatus der Tiere muss schriftlich auf den Begleitdokumenten vermerkt werden, um sicher zu stellen, dass keine trächtigen Kühe geschlachtet werden. Im Zweifelsfall sind Milchproduzentinnen und -produzenten dazu verpflichtet, eine Trächtigkeitsuntersuchung durchführen zu lassen.

Sorgfalt beim Medikamenteneinsatz

Die medizinische Betreuung unserer Kühe unterliegt klaren Vorschriften. Dabei achtet die Milchproduzentin bzw. der -produzent sorgfältig auf einen situationsgerechten Einsatz von Medikamenten. Kritische Antibiotika werden nur bei tierärztlich verordneten Ausnahmen zielgerichtet eingesetzt.

Der Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren ist in den letzten zehn Jahren um 50 Prozent zurückgegangen. Seit 2018 besteht zudem eine intensive Kooperation mit dem Verein Kometian, bei dem Mitgliedsbäuerinnen und -bauern Rabatte bei Bezug von komplementärmedizinischen Beratungen (z. B. Homöopathie oder Pflanzenheilkunde) erhalten. Dies vermeidet den Einsatz von Antibiotika.

Die medizinische Betreuung unserer Kühe unterliegt klaren Vorschriften. Dabei achtet die Milchproduzentin bzw. der -produzent sorgfältig auf einen situationsgerechten Einsatz von Medikamenten. Kritische Antibiotika werden nur bei tierärztlich verordneten Ausnahmen zielgerichtet eingesetzt.

Der Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren ist in den letzten zehn Jahren um 50 Prozent zurückgegangen. Seit 2018 besteht zudem eine intensive Kooperation mit dem Verein Kometian, bei dem Mitgliedsbäuerinnen und -bauern Rabatte bei Bezug von komplementärmedizinischen Beratungen (z. B. Homöopathie oder Pflanzenheilkunde) erhalten. Dies vermeidet den Einsatz von Antibiotika.

Biodiversität schützen

Der Ökologische Leistungsnachweis (ÖLN) ist die Grundlage für eine umweltgerechte Landwirtschaft. Die Anforderungen des ÖLN sind anspruchsvoll und decken sämtliche Bereiche einer nachhaltigen Produktion ab. Er umfasst Anforderungen, die eine tiergerechte Haltung, eine angepasste Düngung und Bodenbearbeitung (Fruchtfolge, Bodenschutz) sowie ökologische Ausgleichsflächen vorsehen. Die strikte Umsetzung dieser Richtlinien ist einer der Hauptgründe, weshalb die Schweizer Milchwirtschaft im internationalen Vergleich hervorragend abschneidet.

Der Ökologische Leistungsnachweis (ÖLN) ist die Grundlage für eine umweltgerechte Landwirtschaft. Die Anforderungen des ÖLN sind anspruchsvoll und decken sämtliche Bereiche einer nachhaltigen Produktion ab. Er umfasst Anforderungen, die eine tiergerechte Haltung, eine angepasste Düngung und Bodenbearbeitung (Fruchtfolge, Bodenschutz) sowie ökologische Ausgleichsflächen vorsehen. Die strikte Umsetzung dieser Richtlinien ist einer der Hauptgründe, weshalb die Schweizer Milchwirtschaft im internationalen Vergleich hervorragend abschneidet.

Nachhaltige Fütterung

Bezüglich der Milchviehfütterung gelten folgende Anforderung: wer den proteinreichen Sojaschrot verfüttert, bezieht diesen aus einer nachhaltigen, rodungsfreien Produktion und verwertet so ein Nebenprodukt der Ölgewinnung.

Bezüglich der Milchviehfütterung gelten folgende Anforderung: wer den proteinreichen Sojaschrot verfüttert, bezieht diesen aus einer nachhaltigen, rodungsfreien Produktion und verwertet so ein Nebenprodukt der Ölgewinnung.

Kein Palmöl, kein Palmfett

Das Logo "swissmilk green" garantiert, dass die Milchkuhfütterung frei von Palmöl und Palmfett ist.

Das Logo "swissmilk green" garantiert, dass die Milchkuhfütterung frei von Palmöl und Palmfett ist.

Melkarbeit für hohe Milchqualität

Eine einwandfreie Melkarbeit entsprechend des Laktationsverlaufs und eine gut funktionierende Melktechnik beugen Eutererkrankungen vor und fördern Milchqualität, Milchleistung sowie Tierwohl und Tiergesundheit.

Eine einwandfreie Melkarbeit entsprechend des Laktationsverlaufs und eine gut funktionierende Melktechnik beugen Eutererkrankungen vor und fördern Milchqualität, Milchleistung sowie Tierwohl und Tiergesundheit.

Mindestens zwei Zusatzanforderungen

Nebst der zehn Grundanforderungen müssen zwei Zusatzanforderungen erfüllt werden. Diese können die Milchproduzentinnen und -produzenten frei und ganz nach Ausrichtung ihres Hofes auswählen.

 

  • Zwei Tierwohlprogramme erfüllt

    Ein Milchbetrieb erreicht mit der gleichzeitigen Erfüllung von BTS plus RAUS oder Weidebeitrag für seine Milchkühe die Bestnoten in Bezug auf das Tierwohl. 

  • Komplementärmedizinische Methoden

    Um Alternativen zum Einsatz von Antibiotika zu finden, werden Tiere zunächst mit komplementärmedizinischen Methoden behandelt. Dazu gehören unter anderem Osteopathie, Homöopathie oder der Einsatz von Heilpflanzen.

  • Soziale Absicherung

    In unserer Landwirtschaft und Nahrungsproduktion steckt viel Herzblut. Viele Betriebe werden traditionell als Familienbetrieb geführt. Diese Arbeitseinsätze werden entlöhnt und dokumentiert sowie Sozialabgaben einbezahlt.

  • Anerkannter Lehrbetrieb

    Landwirtschaftliche Arbeit setzt viel Know-how voraus. Die Ausbildung von Lernenden ist wichtig, um das Fortbestehen der Branche zu sichern. Um als Lehrbetrieb anerkannt zu werden, müssen innerhalb der letzten drei Jahre Lernende ausgebildet worden sein.

  • Weiterbildung

    Betriebsleiterinnen und -leiter oder Mitarbeitende besuchen jährlich mindestens einen halbtägigen landwirtschaftlichen Weiterbildungsanlass. Dies trägt dazu bei, dass sich unsere Milchproduzentinnen und -produzenten mit den neusten Trends und wissenschaftlichen Entwicklungen auskennen und das Know-how gewinnbringend in die Produktion einfliessen lassen.

  • Öffentlichkeitsarbeit auf dem Betrieb

    Kinder sollen im jungen Alter mit der Landwirtschaft in Kontakt kommen und lernen, wie ihre Nahrung hergestellt wird. Öffentlichkeitsarbeit auf dem Betrieb ist wichtig, um Wissen und Werte weiterzugeben: jährlich soll mindestens ein Anlass mit Jugendlichen oder Kindern durchgeführt werden.

Factsheet Swissmilk Green 2025

Anforderungen an die Milchverarbeiter: auditiertes Nachhaltigkeitsmanagementsystem

Auch Milchverarbeiterinnen und Milchverarbeiter müssen Anforderungen erfüllen, damit sie das Qualitätssiegel von “swissmilk green” verwenden dürfen.

Als Erstmilchkäufer sind sie dafür verantwortlich, dass nur Milch, die dem Branchenstandard entspricht, verarbeitet wird. Die eingekaufte und verkaufte (verarbeitete) Milch wird in einer Massenbilanz dokumentiert, welche alle zwei Jahre kontrolliert wird.

Käsereien müssen zudem über ein Nachhaltigkeitsmanagementsystem, eine anerkannte Nachhaltigkeitsanalyse oder eine anerkannte Selbstanalyse verfügen. Umweltschutz wird gefördert, indem der ökologische Fussabdruck des Unternehmens berücksichtigt wird.

Darüber hinaus müssen Käsereien den Kodex der Schweizer Käsebranche nachweislich einhalten. Käse, der mit dem Logo "swissmilk green" ausgezeichnet ist, wird ohne Gentech-Lab und ohne künstliche Zusatzstoffe hergestellt.

Gute Voraussetzungen für die Milchproduktion im Grasland Schweiz

Das Grasland Schweiz bietet ideale Bedingungen für die Milchproduktion: In der Schweiz bestehen 80% der landwirtschaftlich genutzten Flächen aus Grasland. Wir haben nicht nur viel, sondern dank der fachgerechten Bewirtschaftung auch qualitativ hochwertiges Gras, welches ein optimales Grundfutter für Milchkühe darstellt. So stammt auch rund 90% des Futters aus dem Inland und ist GVO-frei (frei von gentechnisch veränderten Organismen).

Für nachhaltig produzierte Schweizer Milch

"Swissmilk green" steht für naturnah und nachhaltig in der Schweiz produzierte Milch. Die Schweizer Milchwirtschaft charakterisiert sich im internationalen Vergleich bereits durch hohe Ansprüche in den Bereichen Tierwohl, Nachhaltigkeit und Soziales. Mit dem Produktionsstandard werden diese Ansprüche noch höher. Die Milchproduzentinnen und -produzenten erhalten deswegen für ihre Bemühungen pro Liter Milch einen Nachhaltigkeitszuschlag. Die Branchenorganisation Milch ist mit diesem Programm Vorreiterin für alle anderen Branchen der Schweizer und internationalen Landwirtschaft.