Schweizer Grasland und die Milch – das passt einfach.

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Schweizer Grasland und die Milch – das passt einfach.

Mehr als zwei Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Schweiz sind Grasland und eignet sich besonders gut für die Milchviehhaltung.

Grüne Matten und kantige Felsen

Es ziert zu Recht unzählige Postkarten: das malerische Landschaftsbild der Schweiz, geprägt von grünen Matten und kantigen Felsen. Was idyllisch aussieht, ist eine Herausforderung für den Ackerbau. Denn aus topografischen und klimatischen Gründen eignet sich nur ein kleiner Teil der Landwirtschaftsfläche für den Anbau von Gemüse, Obst und weiteren Kulturpflanzen.

Video: Grasland Schweiz kurz erklärt

Darum passt die Milch so gut zum Grasland Schweiz. | Swissmilk erklärt | Swissmilk (2022)

Wie viel Grasland haben wir in der Schweiz?

Die landwirtschaftliche Nutzfläche in der Schweiz beträgt 1'449'813 Hektar (Stand 2025). Aber: Nur knapp ein Drittel dieser Fläche lässt sich wirtschaftlich sinnvoll als Ackerfläche für den Anbau von Lebensmitteln nutzen. Das liegt an unserer Topografie, der Bodenbeschaffenheit und den klimatischen Bedingungen. So bleiben über zwei Drittel bedeckt mit Grasflächen, darunter Wiesen und Weiden, auf denen reichlich Futter für unsere Kühe wächst. Dazu kommen Alpweiden (Sömmerungsweiden), die ebenfalls Futter für die Kühe bieten. All diese Flächen bezeichnet man als "Grasland". Rechnet man nun die Wiesen und Weiden der landwirtschaftlichen Nutzfläche und die Sömmerungsweiden zusammen, sind 80% der landwirtschaftlich genutzten Fläche mit Grasland bedeckt. Das sind ideale Bedingungen für eine erfolgreiche Milchwirtschaft, die entsprechend gut zur natürlichen Beschaffenheit unseres Landes passt.

Grasland macht rund ein Drittel der Schweiz aus.

Unser Grasland: ein vielfältiges Gemisch

Es ist nämlich auch gerade das gesunde Gemisch aus Gräsern, Klee und anderen Kräutern, welches das Schweizer Weideland auszeichnet. Im Gegensatz zu ihren europäischen Kolleginnen und Kollegen, die vor allem reine Grasbestände anbauen, können Schweizer Bäuerinnen und Bauern dadurch beachtliche Mengen an Stickstoffdünger einsparen. Dieser wird im Ausland vielfach eingesetzt, um die Erträge zu erhöhen. In der Schweiz passiert dies auf natürlichere Art, denn viele Kleearten können den zum Wachstum notwendigen Stickstoff aus der Luft fixieren. So ist der Düngerverbrauch viel tiefer.

Wichtiger Kohlenstoff-Speicher

Unser Grasland kann aber noch viel mehr. Eine seiner wichtigsten Funktionen ist die Speicherung von Kohlenstoff. Bestimmt ist dir die Photosynthese ein Begriff. Ganz grob gesagt: Bei der Photosynthese nimmt die Pflanze Kohlenstoffdioxid (CO₂), Sonnenstrahlen und Wasser auf. Diese werden in Zucker, Sauerstoff und Kohlenstoff umgewandelt. Der Sauerstoff wird wieder in die Atmosphäre ausgestossen und ermöglicht so Leben auf der Erde. Der Kohlenstoff hingegen kommt durch die Wurzeln der Pflanze in den Boden und wird dort gebunden.

So wird Grasland zum Kohlenstoffspeicher.

"Kohlenstoff-Bindepotenzial" – was ist das?

Fragst du dich, warum eine Kohlenstoffbindung im Boden überhaupt wichtig ist? Nun, je besser der Boden den Kohlenstoff bindet, desto weniger CO₂ hat es in der Atmosphäre.

Wie es mit dem Kohlenstoff-Bindepotenzial bei uns aussieht? Wir können uns glücklich schätzen: 80% der landwirtschaftlich genutzten Fläche der Schweiz ist mit Grasland bedeckt, welches Kohlenstoff besonders gut binden kann.

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Unser Grasland: ein Kohlenstoffspeicher

Kurz gesagt: Grasland und das Kohlenstoff-Bindepotenzial

  • Dank der Photosynthese wird der für uns lebenswichtige Sauerstoff wieder in die Atmosphäre ausgestossen.
  • Eine humusaufbauende Landwirtschaft erhält und kann sogar das Kohlenstoff-Bindepotenzial der landwirtschaftlich genutzten Flächen erhöhen.

Das Grasland ist Teil der Fruchtfolge.

Die Schweizer Landwirtschaft basiert auf dem Prinzip der Fruchtfolge. 98% aller Schweizer Milchproduzentinnen und -produzenten arbeiten nach den Richtlinien des Ökologischen Leistungsnachweises (ÖLN). Und das heisst: Sie bewirtschaften ihre Kulturen konsequent mit einer geregelten Fruchtfolge. Dem Boden und den darin enthaltenen Nährstoffen zuliebe ergibt es Sinn, dem Boden zwischen intensiven Kulturen, wie z. B. Kartoffeln oder Gemüse, eine Ruhepause zu gewähren. Kunstwiesen geben dem Boden diese Ruhepause und das darauf wachsende Gras ist das ideale Futter für unsere Milchkühe. Somit steht die Milchproduktion dank der Fruchtfolge nur in geringer Konkurrenz zur direkten menschlichen Ernährung.

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Kunstwiesen sind wichtig für die Fruchtfolge.

Kunstwiesen sind intensiver genutzte Grasflächen, die entweder gemäht oder von Milchkühen beweidet werden. Sie sind Teil der Fruchtfolge und werden nach einer bestimmten Zeit (1-3 Jahre) umgedreht, damit eine andere Kultur gesät werden kann. Kunstwiesen unterscheiden sich so von Dauergrünland und Sömmerungsweiden, welche dauerhaft als Grasfläche bestehen bleiben.

Kunstwiesen sind Teil der Fruchtfolge.

Vorteile der Kunstwiesen in der Fruchtfolge

  • Wiesen und Weiden werden wenig bearbeitet und geben dem Boden seine verdiente Ruhepause.
  • Mit Grasflächen ist eine längere Bodenbedeckung garantiert. Dadurch werden die Wasser- und Nährstoffressourcen im Boden optimiert.
  • Der Humusaufbau wird in den Grasflächen gefördert.
  • Das Gras kann an die Milchkühe verfüttert und so in wertvolle Produkte wie Milch und Fleisch umgewandelt werden.

Eins ist sicher: Grasflächen verbessern die Bodenfruchtbarkeit in der Fruchtfolge, v. a. in Fruchtfolgen mit intensiven Kulturen wie dem Acker- und Gemüsebau.

Unsere Milchkühe veredeln das Grasland.

Auf den Wiesen, Weiden und Alpweiden wachsen Riesenmengen an nährstoffreichem Wiesenfutter. Im Gegensatz zu anderen Nutzpflanzen ist diese Ressource für den Menschen aber nicht verdaubar. Um die Nährstoffe der Schweizer Wiese auch für uns Menschen zugänglich zu machen, sind wir auf tierische Unterstützung angewiesen.

Zum Glück haben wir unsere Kühe: Für sie bietet das heimische Grasland die ideale Ernährungsgrundlage. Die Verdauung des Futters ist jedoch kein leichtes Unterfangen. Für Menschen wäre es gar unmöglich. Mit vier Mägen kann ein Rind jedoch wahre Wunder vollbringen.

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Kühe machen Nährstoffe für uns zugänglich.

Aus dem Gras produziert die Kuh Milch. Diese enthält wertvolles Milchfett, Milchzucker, Proteine, Vitamine und Mineralien, die für den Menschen eine wertvolle Nahrungsgrundlage darstellen. Jeden Tag gibt eine Schweizer Kuh durchschnittlich zwischen 20-35 Liter  Milch: Jeder Liter ist nicht nur Resultat langer Verdauungsarbeit, sondern auch ein bisschen veredeltes Schweizer Gras. Aus einem Hektar Wiese können auf diese Art – je nach Kuhrasse, Standort etc. – 355-480 Kilogramm Butter oder 740-1'000 Kilogramm Appenzellerkäse entstehen.  Damit ist die Kuh ohne Frage eine der beeindruckendsten Veredlerinnen der Schweiz.

Kurz gesagt: Kühe, Veredlerinnen des Graslands

  • Die Milchproduktion in der Schweiz ist besonders standortangepasst, da 80% der landwirtschaftlichen Fläche aus Grasland bestehen.
  • Grasland bietet eine optimale Ernährungsgrundlage für Milchkühe.
  • Nur Wiederkäuer wie die Kuh können das Gras verdauen.
  • Unsere Kühe veredeln die Schweizer Grasflächen in wertvolle Produkte wie Milch und Fleisch.

Milch und Schweiz – das passt perfekt.

Die natürliche Beschaffenheit unseres Landes mit viel Niederschlag und einem hohen Graslandanteil passen perfekt zur Milchwirtschaft. Milch und Milchprodukte haben dementsprechend einen hohen Stellenwert in der Ernährung von Herrn und Frau Schweizer.