Medienmitteilungen01.05.2018

Zulage für Verkehrsmilch von 5 Rappen!

Die Organisation der Schweizer Milchproduzenten SMP hat ihre Stellungnahme zum Agrarpaket 2018 eingereicht. Aus Sicht einer produzierenden Milchwirtschaft muss der Fokus jetzt darin liegen, die Rahmenbedingungen für die zukünftige Generation so zu stellen, dass sich Perspektiven für eine wirtschaftlich nachhaltige Milchproduktion bieten. Dazu müssen auf Verordnungsstufe die Anreize so gelegt werden, dass für die Nutztierhaltung die Nachteile, die sie in der AP 14-17 erfahren haben, ausgemerzt werden. Mehrarbeit bei den Tierhaltungsprogrammen RAUS und BTS soll entsprechend dem Mehraufwand abgegolten und einheimisches Grundfutter beim Programm GMF gefördert werden. Nur damit führt der Bundesrat endlich glaubwürdige Massnahmen ein, um seine Aussage zu unterstreichen, dass er die Stärken der Landwirtschaft stärken will.

Die Schweizer Milchproduzenten SMP fordern im Rahmen des Agrarpaketes 2018 substanzielle Verbesserungen im Rahmen des geltenden Landwirtschaftsgesetzes zugunsten der Milchproduktion:

Mehrarbeit aufwandgerecht abgelten

Die Anstrengungen der Milchbranche für eine Mehrwertstrategie "Schweizer Milch" sind durch flankierende Massnahmen zu unterstützen. Das ist am besten über eine Anpassung der Tierhaltungs- und Fütterungsprogramme möglich:

  • Die Beitragsansätze für die Programme BTS- und RAUS für Milchkühe sind zu erhöhen. Der vorgeschlagene Zusatzbeitrag für Weide ist auch für die Milchkühe auszurichten. Für Milchkühe ist der Aufwand höher als für andere Tiere, weil sie für das Melken Ein- und Ausgetrieben werden müssen.
  • Der Beitragsansatz für GMF ist zu erhöhen. Die Mängel des Programms sind zu beheben. Für die SMP ist ein zentrales Anliegen, die einheimische Futtergrundlage zu stärken. Die Beschränkung auf die Schweizer Herkunft beim Grundfutter im Programm GMF wird politisch von sehr vielen Kreisen getragen. Nicht eingeschränkt werden soll die regionale Zusammenarbeit. Eine Begrenzung auf betriebliches Futter lehnt die SMP ab. Die Ausrichtung hin zu einem Raufutterprogramm vornehmlich basierend auf den standörtlichen Ressourcen hat zu erfolgen.

Die Mittel für die Milchpreisstützung müssen vollumfänglich der Milch zugutekommen!

Die SMP unterstützt die vorgebrachten Änderungen hinsichtlich der Umlagerung der aktuellen Exportbeiträge im Rahmen des Schoggigesetzes. Damit konkretisiert der Bundesrat die parlamentarischen Beschlüsse WTO-konform und ergänzt die agrarpolitischen Rahmenbedingungen für die Milchproduktion in der Schweiz durch ein wichtiges, zusätzliches Instrument.

Die SMP fordert aber bei der neuen Zulage für Verkehrsmilch einen Ansatz von 5 Rappen je kg Milch. Es darf nicht sein, dass den Milchproduzenten ihnen zustehende Mittel entzogen werden!

Grenzschutz aufrechterhalten

Der Vorschlag, in Zukunft die Gesuche um Veredelungsverkehr durch den Zoll bewilligen zu lassen und die Branche nur noch zu informieren, entspricht nicht den gesetzlichen Vorgaben. Der Grenzschutz wird durch diese Verordnungsänderung ausgehebelt und untergraben. Die SMP fordert, dass inländische Milch weiterhin Vorrang hat.

Eigenverantwortung bei den Kontrollen auf den Betrieben fördern

Der angekündigte Abbau des administrativen Aufwandes bei den Landwirten ist in Realität marginal umgesetzt. Er wird mit neuen zusätzlichen Ressourcenprogrammen noch erhöht. Im Rahmen des Projekts "administrative Vereinfachung" wurde betont, dass vermehrt die gute Landwirtschaftliche Praxis statt detaillierte Regelungen als Grundsatz gelten sollen. Das bedeutet, dass jetzt bei den Kontrollen den Landwirten mehr Vertrauen entgegengebracht und mehr Eigenverantwortung übertragen werden muss.

 

Die SMP erwartet von den Behörden die Umsetzung der Anträge.

Weitere Auskünfte

Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
079 285 51 01
reto.burkhardt@swissmilk.ch

Thomas Reinhard
Projektleiter SMP
031 359 54 82
thomas.reinhard@swissmilk.ch

 

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