Medienmitteilungen15.10.2018

Nachfolgelösung Schoggigesetz: Die Vorteile von heute in die Zukunft transferieren!

Die Schweizer Milchproduzenten SMP, die Branchenorganisation Milch BOM und die TSM Treuhand GmbH sind bereit, die privatwirtschaftliche Nachfolgelösung zum bisherigen "Schoggigesetz" zeitgerecht per 1. Januar 2019 umzusetzen. Das neue System ist Garant, dass ein wichtiger Absatzkanal für Molkereimilch gesichert werden kann. Dies ist auch ein bedeutendes Zeichen für den Produktions- und Werkplatz Schweiz mit Tausenden von Arbeitsplätzen. Der Bundesrat hat bereits vor Wochen die WTO-konforme Umlagerung der Mittel direkt an die Produzenten beschlossen. Die neue Verkehrsmilchzulage von 4.5 Rappen je Kilogramm muss aber noch von jedem einzelnen Milchproduzenten beantragt werden. So will es das Gesetz. Wir sagen hier wie.

Veredelungsverkehrsgesuche als Verhandlungspoker?

In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres ist die Schweizer Milchproduktion um 3.3 % gesunken. Gleichzeitig sind die Butterlager tief und die Käseproduktion und der Export zeigen sich stabil. International haben die Milchpulverpreise angezogen. Dies sind Indikatoren für eine Marktsituation, die stärkere Preise erwarten lassen. Vor diesem Hintergrund verstehen die Schweizer Milchproduzenten ganz und gar nicht, dass bedeutende Gesuche für den Veredelungsverkehr der verarbeitenden Industrie auf dem Tisch liegen. Aktuell werden im Schoggigesetzkanal für Milchpulver zum Teil schlechtere Preise bezahlt als 2018! Daher liegt die Vermutung nahe, dass versucht wird, mit dem Instrument des Veredelungsverkehrs auf dem Buckel der Milchproduzenten Preisdumping zu betreiben. Der Vorstand der SMP verlangt daher von allen Akteuren der Wertschöpfungskette entschieden, ihre Verantwortung wahrzunehmen und Transparenz zu schaffen. Allenfalls auch über die Politik. Problematisch ist, dass die neue Regelung, welche der Bundesrat in Kraft gesetzt hat, keine Transparenz mehr erlaubt.

Mit der nachhaltigen Schweizer Milch geht es vorwärts

Der SMP-Vorstand ist erfreut über die Entscheide der Delegiertenversammlung der BO Milch. Der damit zusammenhängende Zuschlag von 3 Rappen wird nun im A-Richtpreissystem der BO Milch integriert und ab dem 1. September 2019 auf der gesamten berechtigten A-Molkereimilch umgesetzt. Jetzt geht es auch darum, die weiteren Umsetzungsschritte insbesondere punkto Kennzeichnung und Kommunikation voranzutreiben. In der Kommission Käsereimilch der SMP wurden Grundlagen erarbeitet, um den grünen Teppich auch bei der Käsereimilch voranzutreiben. Der SMPVorstand unterstützt diese Vorarbeiten.

SMP-Vorstand unterstützt "Motion Aebi"

Der SMP-Vorstand hat vom aktuellsten Vorstoss von NR Andreas Aebi (Motion 19.3272) zur Förderung koordinierter Exportinitiativen landwirtschaftlicher Güter Kenntnis genommen und unterstützt diese Stossrichtung ausdrücklich. Zentral ist dabei, dass die verschiedenen Bundesämter (SECO, BLW und BLV) gemeinsam "am selben Strick in dieselbe Richtung ziehen", die vorhandenen Exporthubs genutzt werden können und auch Mittel für die Exportförderung des SECO für den Agrarbereich zur Verfügung stehen. Im aktuellen Umfeld hat das Vorhaben hohe Dringlichkeit. Es soll auch dazu beitragen, nicht-tarifäre Handelshemmnisse im Bereich von neuen Handelsverträgen beim Export von Milchspezialitäten aus der Schweiz zu beseitigen.

Ernährungskonkurrenz zwischen Menschen und Milchkühen?

Der SMP-Vorstand hat vom Schlussbericht des Forschungsprojektes „Flächen- und Nahrungsmittelkonkurrenz in der Milchproduktion“, sogenannte Food-FeedCompetition aus erster Hand Kenntnis genommen. Es handelt sich dabei um einen Aspekt der gesamten Nachhaltigkeitsdiskussion in der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft. Die Studie wurde von Emmi, SMP, ZMP, WWF und der Stiftung sur-La-Croix finanziert und von Agroscope und HAFL umgesetzt. Inhaltlich wurden zwei Indikatoren zur Messung erarbeitet und auf Praxisbetrieben getestet. Dazu wurden auch Massnahmen zur Reduktion der Konkurrenz aufgezeigt. Im Gesamtkontext zeigt sich, dass der „grüne Teppich“ sich beim Aspekt der Nahrungsmittel Konkurrenz gut positioniert.

Einheitliche Förderung Tiergesundheitsdienst

Der SMP-Vorstand fordert und unterstützt in der laufenden Vernehmlassung eine Vereinheitlichung der Anforderungen für die verschiedenen Tiergesundheitsdienste. Tiergesundheit ist und bleibt ein wichtiges Thema. Zentral ist, dass dabei in der landwirtschaftlichen Praxis der gewünschte Nutzen erzielt wird und auch neue Angebote berücksichtigt werden. Im Zusammenhang mit der weiteren Vernehmlassung zur Luftreinhalteverordnung wehrt sich die SMP gegen eine Integration dieser Bestimmungen als integralen Bestandteil des ökologischen Leistungsnachweises bei den Direktzahlungen. Die bisherige Regelung mit den Ressourcenprogrammen ist aus Sicht der Milchproduzenten auch in Zukunft zielführender.

Zu den Stellungnahmen

Weitere Auskünfte

Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
079 285 51 01

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