Vorstand SMP stellt erste Weichen zur AP 2022+
Die vom Bundesamt für Landwirtschaft am 14. November 2018 lancierte Vernehmlassung zur AP 2022 ist ein komplexes Dossier. Der Vorstand der SMP hat in einer ersten Diskussion die wichtigsten Eckpunkte eruiert. Die endgültige Stellungnahme wird im Januar 2019 verabschiedet.
Gute Ansätze müssen gestärkt und konkretisiert werden
Positiv ist zu bewerten, dass gemäss den Vernehmlassungsunterlagen des Bundesrates der zukünftige Zahlungsrahmen (2022 – 2025) für die gesamte Landwirtschaft auf dem heutigen Stand bleibt, die Milchprüfung nun wieder direkt an die Landwirtschaft gekoppelt wird, die neu eingeführte Ausrichtung der Absatzförderung beibehalten wird und dass die Vorsorgeleistungen für Familienarbeitskräfte verbessert werden sollen.
Für die SMP ist wichtig, die Arbeitsleistung bei den Direktzahlungen gegenüber den Flächen höher zu gewichten. Die Umsetzung ist aber noch zu wenig sichtbar. Bei dem neu vorgeschlagenen Betriebsbeitrag, den bestehenden und neuen Produktionssystembeiträgen (inkl. Tiergesundheitsprogramme) könnte dies gut und flexibel eingebaut werden. Die SMP wird sich im Januar 2019 dazu konkret äussern.
Milchzulagen verteidigen
Die vorgeschlagenen Anpassungen bei den Milchzulagen haben sehr unterschiedliche Auswirkungen auf den Milchmarkt und die Milchproduzenten. Sie werden von der SMP deshalb sehr differenziert beurteilt, damit sie sich für die Milchproduzenten nicht zu einem "Trojanischen Pferd" entwickeln:
- Die Senkung der Verkäsungszulage ist für die SMP eine rote Linie, weil dadurch flächendeckend Druck auf die Molkereimilchpreise entsteht. Die Verkäsungszulage wurde ursprünglich als Kompensation für den weggefallenen tarifären Grenzschutz bei der Einführung des EU-Käsefreihandels eingeführt. Der SMP-Vorstand weist dieses Ansinnen dezidiert zurück.
- Mit der AP 2022 soll die Möglichkeit geschaffen werden, die Siloverzichts- und die Verkäsungszulage direkt an die Produzenten auszuzahlen. Im Hinblick darauf, dass dies zu einer verbesserten Transparenz führt, unterstützt die SMP diese Option.
- Der Erhöhung der Siloverzichtszulage kann die SMP dann zustimmen, wenn gleichzeitig die notwendigen zusätzlichen finanziellen Mittel zur Verfügung stehen und sofern diese weiterhin nur für die effektiv verkäste Milch ausbezahlt wird. Wenn diese Zulage jedoch unabhängig von der Verwertung ausbezahlt wird, entstehen unter Umständen sehr marktfremde und kontraproduktive Anreize auf dem Milchmarkt.
Weitere Auskünfte
Stephan Hagenbuch
Direktor SMP
079 292 97 52
Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
079 285 51 01