Medienmitteilungen18.11.2022

Stark mit Schweizer Milch

Am 17.11.2022 ging die letzte der vier Regionaltagungen der SMP in ChĂ©serex erfolgreich zu Ende. Rund 200 Milchproduzent:innen haben sich ĂŒber Aktuelles im Bereich Milchmarkt informieren lassen. Die AnlĂ€sse haben zum einen gezeigt, dass es mit den momentanen Herausforderungen in der Politik, und der unsicheren Wirtschaftslage, eine aufmerksame Beobachtung des Umfeldes braucht. Und zum anderen, dass es die engagierten Milchproduzent:innen sind, die die QualitĂ€t der Schweizer Milch auf das hohe Niveau bringen. Gleichzeitig bilden sie die Basis auf Stufe Produktion fĂŒr den Branchenstandard nachhaltige Schweizer Milch, den "grĂŒnen Teppich": Ein Erfolgsmodell, das im Markt umgesetzt ist und bald in eine zweite Phase starten kann.

Die regionalen InformationsanlÀsse der SMP fanden nach zwei Jahren Pandemie, wieder im gewohnten Rahmen statt. Zwischen dem 08. und 17. November 2022 kamen rund 200 Milchproduzent:innen nach Hohenrain, Landquart, Zollikofen und Chéserex. Das Ziel dieser AnlÀsse ist es, den direkten Kontakt mit den Mitgliedern bzw. Milchproduzent:innen zu pflegen und Herausforderungen, auch solche der Milchbranche, aufzuzeigen. Des Weiteren bietet es den Mitgliedern eine einmalige Möglichkeit, sich untereinander und mit ihrem Dachverband auszutauschen.

Milch ist politisch von Bedeutung

Hanspeter Kern, PrĂ€sident der SMP, kam gleich zu Beginn auf das wiederum politisch bewegte Jahr 2022 mit der Massentierhaltungsinitiative zu sprechen und gab einen Überblick zu anstehenden Herausforderungen in der Milchbranche. Ein wichtiges Thema sind die steigenden Produktionskosten und die strukturelle Unterversorgung mit Strom. Beides wird eine Erhöhung des Milchpreises beim Produzenten erfordern und zu einer Preissteigerung fĂŒr Milchprodukte im Detailhandel fĂŒhren.

Stephan Hagenbuch, Direktor der SMP, thematisierte die zukĂŒnftige Ausrichtung der Agrarpolitik, wie sie angedacht ist. Dabei wird deutlich, dass die Schweizer Milch weiterhin eine zentrale Rolle spielt, da sie zu einer nachhaltigen ErnĂ€hrung beitrĂ€gt. FĂŒr die SMP muss nun die Faktenbasis ausgebaut werden, die Emissionen der Milchproduktion auch politisch ins rechte Licht zu rĂŒcken. Man kann nicht die inlĂ€ndische Produktion zunehmend behindern und gleichzeitig bei Importprodukten nicht auf die Emissionen achten. Solche "blinden Flecken" in der politischen Wahrnehmung sind sehr kritisch zu beurteilen. Betreffend die zukĂŒnftige Agrarpolitik setzt sich die SMP ein, dass in Zukunft ein 8-Jahresrhythmus angestrebt wird. In der Tierhaltung, mit den grossen Investitionen, sind vier Jahre ein zu kurzer Planungshorizont.

Zweite Phase GrĂŒner Teppich, aber nur mit Mehrerlös

FĂŒr die erste Phase des Branchenstandards weist Vizedirektor Pierre-AndrĂ© Pittet eine sehr gute Bilanz vor. 11’800 Betriebe sind bereits dabei, und es wurde eine Wertschöpfungssteigerung von ĂŒber 40 Millionen Franken erreicht. Der Branchenstandard liefert zudem in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen wichtige Argumente rund um die Milchproduktion und stĂ€rkt die Differenzierung gegenĂŒber dem Ausland. Aus diesem Grund bleibt das Ziel der Branche, bis Ende 2023 ein Maximum der Milch "auf dem grĂŒnen Teppich zu haben", richtig und wichtig. Die Diskussionen zeigen aber, dass die Umsetzung der Anforderungen fĂŒr die Betriebe anspruchsvoll und ohne Mehrerlös nicht machbar ist. Ein Mehrerlös ist fĂŒr die Milchproduzent:innen zwingend, da es hauptsĂ€chlich sie sind, die den Mehraufwand des Branchenstandards tragen. Diese Erkenntnis prĂ€gt auch die Diskussionen rund um die zweite Phase, welche voraussichtlich im Jahr 2024 gestartet werden kann. Bei der Erarbeitung der zweiten Phase legen die Milchproduzent:innen ihren Fokus auf den Klimaschutz, das Tierwohl und die LebensqualitĂ€t auf den Betrieben. Die Details sind aktuell in der Ausarbeitung.

Steigende Preise und stetig wachsende Nachfrage  

Die Entwicklung bei KĂ€serei- und Molkereimilchpreisen zeigt, dass es in den letzten Jahren eine deutliche Milchpreiserhöhung fĂŒr Molkereimilch gab, die silofreie KĂ€sereimilch aber nicht voll mitziehen konnte. Die AnnĂ€herung dieser Milchpreise ist fĂŒr einzelne Sortenorganisationen eine Herausforderung fĂŒr die Sicherheit ihrer Milch und ist grundsĂ€tzlich eine Entwicklung, die im Auge zu behalten ist. Die erhöhten Produzentenpreise fĂŒr Molkereimilch fĂŒhren aber auch dazu, dass die LĂŒcke zwischen den Richtpreisen und den effektiv ausbezahlten Milchpreisen abgenommen hat.

Marketing-Leiter Stefan Arnold erwĂ€hnt ebenfalls den jĂ€hrlich steigenden Milchkonsum - weltweit, wie auch in der Schweiz. Bei einer Umfrage zeigte sich, dass Schweizer Konsument:innen bereit sind, einen Mehrpreis fĂŒr Schweizer Produkte zu bezahlen. Die GrĂŒnde dafĂŒr sind der Umweltschutz (kĂŒrzere Transportwege) und die besseren Produktionsbedingungen (bezĂŒglich Tierwohl und Haltung) in der Schweiz. Hier wirkt auch der Branchenstandard unterstĂŒtzend, den das Basismarketing Swissmilk als Grundlage fĂŒr ihre Kommunikation nutzt.

Wahlen im FrĂŒhling 2023

Diese Regionaltagungen waren die letzten fĂŒr Hanspeter Kern als PrĂ€sident der SMP. Er bedankte sich bei den Mitgliedern fĂŒr das entgegengebrachte Vertrauen in diesen zehn Jahren Amtszeit. Im Zusammenhang mit dem RĂŒcktritt von Hanspeter Kern und der Aufnahme eines neuen Mitglieds stehen fĂŒr den Verband an der DV 2023 Gesamterneuerungswahlen an, was eine neue Zusammensetzung des Vorstandes und der Delegierten bedeutet. Hanspeter Kern ist allerdings mit vollem Elan PrĂ€sident bis zum letzten Tag seiner Amtszeit. 

Was die Zukunft bringt

Die Milch bleibt auch in Zukunft ein wichtiges Lebensmittel und gehört zur nachhaltigen ErnĂ€hrung. Es ist zentral, das gute Produkt Schweizer Milch in allen Belangen gut zu verkaufen. Wie es Hanspeter Kern sagte: "Es liegt in unseren HĂ€nden, wie wir zukĂŒnftige Herausforderungen in der Milchbranche angehen".

Weitere AuskĂŒnfte

Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
079 285 51 01

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