Medienmitteilungen29.04.2021

Massnahmen zum neuen "Anti-Pestizidgesetz" stehen

Der Bundesrat hat die Vernehmlassung zur Umsetzung der parlamentarischen Initiative 19.475 lanciert. Damit werden sehr viele konkrete Anliegen betreffend Nachhaltigkeit aus der Agrarpolitik 22+ auf dem Verordnungsweg nun doch eingeführt. Die Verordnungen werden im Jargon als eine Art "Antipestizidgesetz" bezeichnet: Unter anderem werden darin die Absenkpfade für Nährstoffverluste und Pflanzenschutzmittel konkret geregelt und die Ausgestaltung der neuen Produktionssysteme vorgezeichnet. Es hat gute Stossrichtungen, birgt aber gleichzeitig viele Zielkonflikte, die es zu beachten gilt. Die sehr arbeits- und kapitalintensive Milchproduktion muss bei der Umsetzung als standortgerechte Produktion gefördert werden.

Die Milchproduktion ist der volkswirtschaftlich wichtigste Produktionszweig der Schweizer Landwirtschaft. Weit über 100'000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt an der Produktion von Milch und Milchprodukten: Aus diesem Grund und weil die Milchproduktion in der Schweiz absolut standortgerecht ist, muss deren Zukunft gesichert werden.

Die AP kommt auch ohne AP
Praktisch alle Anliegen der AP22+ zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Schweizer Landwirtschaft werden hier aufgenommen. Insbesondere die Vorgaben bei den Absenkpfaden für die Nährstoffverluste und beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sind Anliegen, welche darin enthalten sind. Gleichzeitig ist damit sehr schnell ein faktischer Gegenvorschlag zur Trinkwasserinitiative und zur Pestizidverbotsinitiative entstanden.

Produktionssystembeiträge jetzt richtig ausgestalten
Die eingeschlagene Richtung bei den Produktionssystemen ist im Grundsatz richtig. Die Milchproduzenten setzen sich gerne für noch mehr Tierwohl und die Verminderung von Emissionen ein. Die Umsetzung muss machbar sein und die investitionsintensive Arbeit der Milchproduzenten berücksichtigen. Änderungen in der Milchproduktion brauchen Zeit, damit Investitionen amortisiert und entsprechend geplant werden können. Grundsätzlich ist die Schweizer Milchproduktion mit einem Inland-Futteranteil von 92% gut aufgestellt. Wichtig ist für die Milchproduzenten aber auch eine praxisorientierte Unterstützung durch die Forschung.

Die Schweizer Milchproduzenten werden die umfangreichen und herausfordernden Vorschläge im Detail prüfen.

Weitere Auskünfte

Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
reto.burkhardt@swissmilk.ch
079 285 51 01

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