Medienmitteilungen18.12.2017

LTO+ - Preise beim Milchverkauf richtig umsetzen!

Die Kommission Käsereimilch der SMP hat von den präzisierenden und weitreichenden Beschlüssen des Vorstandes der BO Milch Kenntnis genommen, dass der publizierte LTO+-Mindestpreis ausdrücklich für die Herstellung von Vollfettkäse gilt. Die Verantwortung für die anspruchsvolle Umsetzung liegt beim Milchverkauf in den Regionen. Die Kommission ist zudem klar der Auffassung, dass der LTO+ für jedes Kilogramm und für jedes einzelne Produkt strikte einzuhalten ist. Die Mitglieder der Käsereimilchkommission haben im Weiteren vom Zwischenbericht des Forschungsprojektes der HAFL "Strategien und Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Wertschöpfungskette Milch" Kenntnis genommen. Zentral für den Erfolg eines Projektes ist die Kompetenz der damit betrauten Persönlichkeiten und Personen, wie dies aus der wissenschaftlichen Arbeit hervorgeht. Die Kommission hat sich auch über den erfolgreichen Start von Heumilch Schweiz orientieren lassen.

Die Milchzulagen (Siloverzichts- und Verkäsungszulage) sind ein sehr zentrales Element im Schweizer Milchmarkt. Sie leisten einen zentralen Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Käsewirtschaft. Da die Zulagen mehrheitlich unabhängig vom Fettgehalt des Käses ausbezahlt werden und dadurch teilweise unerwünschte Nebeneffekte entstehen, hat der Vorstand der BO Milch eine Präzisierung beim bestehenden LTO+ - Mindestpreis vorgenommen. Der monatlich publizierte Wert bezieht sich auf die Herstellung von Vollfettkäse. Folglich muss für die Herstellung von Käse tieferer Fettgehaltsstufen ein höherer LTO+ - Preis bezahlt werden, weil das zusätzlich der Milch entnommene Milchfett zu Inlandpreisen vermarktet wird.

LTO+++ muss bei Verhandlungen umgesetzt werden

Wichtig ist deshalb, dass erstens bei den Milchverkaufsverhandlungen schriftlich Transparenz über die Zahlen der Milchverwertung vereinbart wird und zweitens bei der Herstellung von Käse tieferer Fettgehaltsstufen höhere Preise (LTO+++) vereinbart werden. Die Käsereimilchkommission der SMP stellt den Produzenten die notwenigen Verhandlungsgrundlagen zur Verfügung. Mittelfristig wird deshalb auch die Abstufung der Verkäsungszulage nach Fettgehaltsstufe beim Bund wieder ein Thema werden.

Führungspersonen entscheiden vor allem über Erfolg

Herr Martin Pidoux, Dozent und Vertreter der HAFL (Hochschule für Agrar-, Forst-, und Lebensmittelwissenschaften) hat die SMP-Kommission Käsereimilch in einem Zwischenbericht über die Erkenntnisse des Projektes "Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Wertschöpfungskette Milch" orientiert. SMP finanziert dieses Kooperationsprojekt zusammen mit dem Schweizer Bauernverband (SBV) und der Junglandwirtekommission (JULA).

Basierend auf den Zwischenerkenntnissen der umfangreichen Studien (Literatur, Umfrage, Workshops) entscheiden primär folgende Aspekte für den Erfolg eines "Milch-Projektes" ("Schlüsselfaktoren"):

  • die Motivation und die Zusammenarbeit der Führungspersonen (Unternehmensführung, Kommunikation, Kompetenzen etc.),
  • die erfolgreiche Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette (Transparenz, Vertrauen, Regeln etc.),
  • die Strategie des Unternehmens (Vision, Ziele) und
  • das Potenzial für Produktedifferenzierungen.

Voraussetzung für einen besseren Milchpreis ist grundsätzlich eine höhere Wertschöpfung am Markt. Damit werden die Erkenntnisse aus einer früheren Studie (Schwarzenbach et al. 2002) im Wesentlichen bestätigt; auch wenn die Gewichtung der Faktoren bei den aktuellen Untersuchungen etwas abweicht. Der definitive Bericht erscheint im Frühjahr 2018.

Heumilch Schweiz auf Kurs

Die Kommission Käsereimilch hat sich über den Stand der Umsetzung von Heumilch in der Schweiz aus erster Hand informieren lassen. Knappe 15 Mio. kg Milch werden aktuell zu Heumilchprodukten verarbeitet und vermarktet. Die Entwicklung geht weiter. SMP hat Heumilch Schweiz bekanntlich zusammen mit Fromarte mit einer substanziellen Startfinanzierung unterstützt.

Auskünfte

Urs Werder
Präsident Kommission Käsereimilch SMP
077 423 58 70

Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
079 285 51 01

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