Medienmitteilungen04.10.2018

Die Tücken des Mittelwertes!

Die zentrale Auswertung der Buchhaltungsdaten 2017 durch Agroscope zeigt ein durchschnittliches Wachstum des landwirtschaftlichen Einkommens von 5.6%. Das ist für die Schweizer Milchproduzenten SMP aber Augenwischerei. Was in der Kommunikation nicht gezeigt wird, sind die riesigen Unterschiede zwischen den Betriebstypen. So ist der durchschnittliche Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 2017 beim Betriebstyp Milchkühe auf -17% unter den Durchschnitt gesunken! Die AP 22+ muss hier einen Beitrag zur dringend notwendigen Korrektur leisten.

Dass das Einkommen generell 2017 gestiegen ist, ist erfreulich, erstaunt aber, angesichts eines unterdurchschnittlichen Jahres 2016, wenig. Was aber erstaunt sind die enormen Unterschiede zwischen den verschiedenen Betriebstypen. Aus Sicht der Schweizer Milchproduzenten fällt vor allem auf, dass die Haltung von Raufutterverzehrern, obwohl standortgerecht, in der Schweiz wenig rentabel ist. Die vom Bundesamt für Statistik gemachte Prognose für 2018 unterstreicht das, indem wegen steigenden Kosten und tieferen Direktzahlungen das Einkommen weiter unter Druck geraten wird.

Mit der AP 22+ besteht die Möglichkeit, Korrekturen anzubringen

Schweizer Raufutterverzehrer fressen zu 91.6% Futter mit Schweizer Herkunft. Der überragend grosse Teil davon ist mit 86.6% inländisches Raufutter. Dieser Effort der Rindviehalter muss wirtschaftlich umgesetzt werden können. Aus diesem Grund fordern die Schweizer Milchproduzenten SMP den Bundesrat auf, dies in der Ausgestaltung der neuen Agrarpolitik zu korrigieren.

Zum einen muss die Produktion von Raufutter in der Schweiz erhalten oder gar gefördert werden. Zum anderen müssen bei den Produktionssystembeiträgen wie bei der graslandbasierten Milch- und Fleischproduktion (GMF) in der künftigen AP22+ die richtigen Anreize gesetzt werden.

Weitere Auskünfte

Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
079 285 51 01
reto.burkhardt@swissmilk.ch

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