Die Schweizer Milchproduzenten wollen bessere Preise und bessere Rahmenbedingungen in der Politik
Die internationale Marktlage hat sich im Laufe des letzten Jahres 2016 verbessert. Die Mengen sind gesunken und die Produzentenpreise haben angezogen. Während dem in der Schweiz Anfangs 2016 die Mengen sehr hoch waren, gingen sie ab Mitte Jahr ebenfalls zurück, was zu einem kumulierten Jahresrückgang von 1.5 Prozent führte. Angesichts des weiterhin starken Frankens hat der Absatz gerade im Molkereimilchbereich noch nicht angezogen. Auf der anderen Seite zeigt sich, dass sich der Käsereimilch- und der Bio-Milchmarkt relativ stabil halten konnten. Der Fettmarkt konnte, dank den Exporten über die Marktstabilisierung mit LactoFama AG, stabilisiert werden. Die Lagerbestände Butter waren Ende 2016 deutlich tiefer als Anfang Jahr. Die ersten Monate 2017 zeigen, dass sich die Milchanlieferungen weiter unter Vorjahr befinden.
Preise erhöhen, bevor es zu spät ist
SMP - Präsident Hanspeter Kern betonte in seinem Eröffnungsreferat, dass geschlossenes Auftreten aller Milchproduzenten zentral sei. Daher ist es ihm ein Anliegen, mit allen Organisationen, welche Milch verkaufen, am Tisch Lösungen zu suchen. Das ist eine der Voraussetzungen dazu, im Mai an den nächsten Richtpreisverhandlungen die schon lange geforderte Erhöhung gegenüber den Verarbeitern und dem Handel durchsetzen zu können. Das ist angesichts der internationalen Marktentwicklung, eine berechtigte Forderung und muss jetzt eingelöst werden.
Mit Pflege der Mehrwerte den inländischen Absatz sicherstellen und steigern
Eine SMP-Studie zeigt, dass über 80% der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten bereit sind, für einheimische Produkte einen Mehrpreis zu bezahlen. Dabei stehen hohes Tierwohl, Weidehaltung, Milcherzeugung auf Grasbasis, Natürlichkeit und kurze Transportwege für die Gesellschaft im Vordergrund. Hanspeter Kern betonte, dass die Milchproduzenten schon lange ihren Teil zum guten Image von Schweizer Milch und Milchprodukten beitragen. Die Produzenten wissen, dass dies die Mehrwerte sind, die auch einen Mehrpreis rechtfertigen. Jetzt muss der Detailhandel aber bereit sein, diese Trümpfe auch in Mehrpreise umzusetzen und diese gerecht und dem Aufwand entsprechend zu verteilen. So zeigte Marketingleiter Stefan Arnold auf, wie in Zukunft, neben den Botschaften zur Gesundheit und dem Genuss der Milch, auch das Thema Herkunft Schweiz konsequent in die Marketingaktivitäten eingebaut wird.
Würdigungen und Ersatzwahlen
Die Delegierten der SMP verabschiedeten unter Würdigung seiner Verdienste den ehemaligen Direktor Kurt Nüesch. Ebenfalls verabschiedet wurde das bisherige Vorstandsmitglied Laurent Tornay (Walliser Milchverband FLV). Neu wird Michel Bonjean den Walliser Milchverband im SMP-Vorstand vertreten und als neuer Suppleant wurde Steve Mottiez gewählt.
Beitrag Interessenvertretung und statutarische Geschäfte verabschiedet
Die Delegierten haben für die Interessenvertretung einen um 0.02 Rappen / kg Milch tieferen Beitrag für die Interessenvertretung festgelegt und verabschiedeten eine Statutenanpassung für die Regelung der zukünftigen Nutzung der DB-Milch. Im Weiteren wurden die statutarischen Geschäfte Geschäftsbericht 2016, Jahresrechnung, Decharge und die ordentlichen Finanzierungsbeschlüsse für das Basismarketing Milch und für die Basiskommunikation Schweizer Käse, für das Geschäftsjahr 2017/2018, genehmigt. Sowohl Swissmilk-Marketing wie auch SCM Marketing haben vorgängig die konkret durchgeführten Massnahmen präsentiert.
Auskünfte
Hanspeter Kern
Präsident SMP
079 418 52 16
Stephan Hagenbuch
Direktor SMP
079 292 97 52
Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
079 285 51 01