Medienmitteilungen15.03.2021

Den Gesamtmilchmarkt im Blick behalten

Der Vorstand der Schweizer Milchproduzenten hat am 11. März 2021 die Stellungnahme zum Agrarpaket 2021 verabschiedet. Die Zulage für verkäste Milch ist Bestandteil des verbleibenden Grenzschutzes für die Mich und darf - entgegen dem Antrag des Bundes - unter keinen Umständen gesenkt werden. Das hätte Preisdruck für die gesamte Milch zur Folge. In der Hoffnung, dass eine physische Versammlung möglich sein wird, hat der Vorstand die SMP-Delegiertenversammlung vom 14. April 2021 auf den 28. Mai 2021 verschoben. Als neuer ZMP-Vertreter wird Thomas Grüter als Ersatz für den zurücktretenden ZMP-Präsidenten Thomas Oehen nominiert. Neu als Suppleanten werden Yves Nicolet FSFL, Lorenzo Tognola FTPL und René Cotting Prolait zur Wahl vorgeschlagen.

Verkäsungszulage stützt den gesamten Milchmarkt

Die Verkäsungszulage wurde eingeführt, als der Käse-Freihandel mit der EU zustande kam. Sie wirkt als Kompensation für den abgebauten Grenzschutz bei der gelben Linie. Als solche ist sie nicht nur für die Käsereimilch eine wichtige Stütze, sondern auch für die gesamte Milchwirtschaft der Schweiz. Senkt man die Verkäsungszulage, wie das im neuen Agrarpaket 2021 vorgeschlagen wird, entsteht Druck auf alle Milchpreise. Dies weil verkäste und nicht verkäste Molkereimilch mehrheitlich gemeinsam und mit denselben Preisen pro Abnehmer eingekauft wird. Daher entsteht ein unakzeptabler Druck auf die Preise für die silofreie Milch. Die SMP bittet das Parlament und den Bundesrat für diese wichtige Stützungssäule der Schweizer Milchwirtschaft dringend genügend Mittel bereitzustellen. Die Versorgung des Inlandmarktes mit nachhaltig produzierter Milch und Milchprodukten sowie der Export von wertschöpfungsstarken Käsen und weiteren Milchprodukten haben für die SMP absolute Priorität. Damit können Mehrwerte ausgelobt und für die Milchproduzenten bessere Milchpreise bezahlt werden. Bestrebungen, das System robuster zu machen, sind zu fördern.

Verantwortungsvolle Futtermittel

Die Schweizer Milchproduktion ist mit einem Inland-Futteranteil von 92 Prozent grundsätzlich gut positioniert. Beim eingesetzten Ergänzungsfutter stammt zudem die Hälfte aus Nebenprodukten der Schweizer Nahrungsmittelverarbeitung (quasi "Feed-Waste"). Trotzdem unterstützen die Schweizer Milchproduzenten SMP Bestrebungen, auch in diesem Bereich noch besser zu werden, indem der Fokus verstärkt auf nachhaltige Beschaffung ausgerichtet wird. Die Milchproduzenten stehen hinter den Bestrebungen, nachhaltige Futtermittel einzusetzen. Es ist deshalb konkret vorgesehen, Maiskleber stufenweise (2023: 50%) bis 2024 (100%) nur noch aus zertifiziertem Anbau zuzulassen. Die GVO-Freiheit muss selbstverständlich jederzeit unverändert weiterhin gewährleistet sein. Gleichzeitig wollen die Milchproduzenten, dass Importe mit Nachhaltigkeitszertifikat vom Bund präferenziert werden. Die Übergangsfrist erlaubt es weiter besser, die Mehrwerte auf den Markt zu übertragen.

Weichen für Swissness bei "Die Butter" gestellt

2021 muss sichergestellt sein, dass keine Importbutter in "Floralp" oder "Die Butter" Verwendung findet. Im Gegenzug werden verschiedene Eigenmarken durchgehend mit Importbutter im Markt beliefert. Vor diesem Hintergrund und in Kenntnis der erfolgten A-Richtpreiserhöhung auf den 1. Januar 2021 sind die vom BLW bewilligten Butterimporte von 1'500 t vertretbar. Beide Seiten, die Produzenten und die Verarbeiter, haben mit diesen Entscheiden einen Beitrag geleistet, die gemeinsamen Aufgaben im Milchmarkt besser zu lösen als im Vorjahr.

Delegiertenversammlung SMP neu am 28. Mai 2021

Für den SMP-Vorstand ist es klar, dass man die Möglichkeit aufrechterhalten will, die Delegiertenversammlung im 2021 wieder physisch durchzuführen. Da am geplanten Datum vom 14. April 2021 dies nicht möglich sein wird, hat er sich entschieden die Delegiertenversammlung auf den 28. Mai 2021 zu verschieben. Sollte es dann immer noch nicht möglich sein, wird erneut eine elektronische Stimmabgabe zu den relevanten Geschäften organisiert.

Weitere Auskünfte

Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation
079 285 51 01

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