Bewegung auf dem Milchmarkt
Die jährlich stattfindenden Regionaltagungen der SMP haben sich bewährt und boten auch dieses Jahr einen umfassenden Gesamtüberblick in den Grossregionen Bern, Ost-, Zentral- und Westschweiz.
Proaktive Positionierung zur AP 2022+ zum richtigen Zeitpunkt
Bereits im August hat die SMP ihre Forderungen an eine zukünftige Agrarpolitik 2022+ kommuniziert. Es zeigt sich, dass die Forderung nach mehr Differenzierung und die Ausrichtung der Direktzahlungen mehr auf Leistung und Professionalität statt ausschliesslich auf Fläche, für die Milchproduzenten richtig ist. Die Förderung der einheimischen Raufuttergrundlagen soll zudem die Basis für die künftige Ausrichtung sein und als wichtiges Differenzierungsmerkmal gefördert werden. Nur so kann die Molkereimilchproduktion am Standort Schweiz langfristig gehalten werden. Eingehend wurde die Gesamtschau des Bundesrates diskutiert. Auch die Milchproduzenten verstehen die Stossrichtung des Bundesrates nicht und werden sich gegen weiter Öffnungsschritte wehren.
Lovely auf der grünen Wiese?
Die Umsetzung der neuen, nationalen Marketingstrategie für „Schweizer Milch und Milchprodukte“ startet anfangs 2018. Konkrete Umsetzungsbeispiele wurden an den Regionaltagungen vorgestellt. Inhaltlich baut die neue Milch-Basiskampagne auf dem Bestehenden auf und wird durch die Aspekte „Herkunft Schweiz und Mehrwerte“ erweitert. Tierwohl und Nachhaltigkeit haben dabei hohe Priorität und sollen als Basis der Differenzierung dienen. Gleichzeitig und zusätzlich wird in der optischen Umsetzung neu auch auf die ganze Breite von Schweizer Milchprodukten fokussiert. Mit dem Einsatz aktiver Milchproduzentinnen und Milchproduzenten als Botschafter auf Social Media wird Glaubwürdigkeit erreicht und eine Brücke zwischen Stadt und Land gebaut. Die SMP-Individualmarken "Swiss milk inside" sind ebenfalls fester Bestandteil des neuen Konzeptes.
Milchmarkt – im Umfeld des Aufschwungs
2017 war im Welt- und EU-Milchmarkt das Jahr des Aufschwungs. In der Schweiz mussten Anpassungen zugunsten der Milchproduzenten aber anstrengend erkämpft werden. Die Ausführungen zur Marktlage beleuchteten erneut die paradoxe Situation, dass trotz enorm tiefen Butterlagern die hohen Butterpreise durch die tiefen Pulverpreise gebremst werden. Insbesondere die Tatsache, dass die Butterpreise bei sinkenden Mengen im Frühjahr gar gesenkt wurden, führte zu grossem Unverständnis und verdeutlicht die Notwendigkeit einer permanenten Marktbeobachtung im Interesse der Milchproduzenten. Die SMP nimmt dies seit langem professionell wahr und tauscht dies mit den bäuerlichen Vermarktern aus.
Produzentenorganisationen bündeln Kräfte
An der Tagung in Thun wurden durch die Fachkommission Milch des Berner Bauern Verbandes sowie durch aaremilch AG über die neue Arbeitsteilung in Milchfragen orientiert. Aaremilch AG wird neuer Ansprechpartner für Milchfragen sein und entsprechende Gefässe für Molkerei- und Käsereimilch schaffen. Für die SMP heisst dies voraussichtlich, dass es im Frühjahr eine Übertragung der SMP-Mitgliedschaft vom Berner Bauern Verband an aaremilch AG geben wird. Für die Bemo-Milchproduzenten im Kanton Bern ändert sich dadurch nichts. Diese Informationen wurden fast diskussionslos gutgeheissen. Ebenso wurde die geplante Zusammenarbeit von mooh und Prolait an der Tagung in Chéserex positiv aufgenommen. Auch das geplante Zusammengehen der Emmi-Direktlieferantengruppen (Bemo, MPM, ZeNoOs) wurde in den Pausen zum Teil rege diskutiert. Sämtliche geplanten Zusammenarbeiten müssen von den zuständigen Gremien noch gutgeheissen werden.
Die Unterlagen der SMP-Regionaltagungen können unter https://www.swissmilk.ch abgerufen werden.
Auskünfte
Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
079 285 51 01