Medienmitteilungen14.07.2022

Als Gesamtpaket mehr Vor- als Nachteile

Der Vorstand der Schweizer Milchproduzenten SMP nimmt von den Grundzügen des Berichtes "zur zukünftigen Ausrichtung der Agrarpolitik" Kenntnis. Inhaltlich geht es mit der "Vision 2050" auch um den zukünftigen Stellenwert der Tierproduktion in der Schweizer Landwirtschaft, aber um weit mehr als "Agrarpolitik". Die gesamte Ernährungswirtschaft ist angesprochen. Vom Konsum bis zur Produktion (inkl. Importe). Im künftigen Ernährungssystem spielen Milch und Milchprodukte weiterhin eine zentrale Rolle. Der Konsum müsste noch gefördert werden. Die SMP betrachtet die vorgeschlagene "Mini-AP" als ungeöffnetes Gesamtpakt grundsätzlich als pragmatischen Weg, die Diskussionen zur sistierten AP22+ zum Abschluss zu bringen. Das Gesamtpaket hat wesentlich mehr Vor- als Nachteile. Im Bericht für die weitere Zukunft braucht es Präzisierungen. Es dürfen gegenüber heute keine Abstriche gemacht werden punkto Ernährungssicherheit, Selbstversorgung sowie vor allem beim Grenzschutz. Äußerst befremdend ist für den SMP-Vorstand, dass für die Erarbeitung des Berichtes kaum aktive Landwirte in die Kommission eingeladen wurden und den betroffenen Praktikern zudem wenig Gehör gegeben wurde. Systematisch wurden alle Produktionsrichtungen, welche am Ende die Wertschöpfung der Schweizer Landwirtschaft sicherstellen, ausgeschlossen.

Die Sistierung der AP22+ hat zu einem Bericht zur Zukunft der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft aus Sicht des Bundes und zum Vorschlag einer Mini-AP geführt, neben der bereits beschlossenen Motion 19.475 zu den Absenkpfaden (Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe).

"Mini-AP" zur "Vision 2050"
Im Kontext eines ganzheitlichen Ernährungssystems, wie im Bericht des Bunderates vorgestellt, behält der Konsum von Milch und Milchprodukten nicht nur seinen aktuellen Stellenwert, sondern muss weiter gefördert werden. Damit ist klar, dass einerseits auch andere Politikbereiche einbezogen werden müssen und anderseits die Konsumierenden das Konsumverhalten anpassen müssten. Eine solche gesamtheitliche Ausrichtung ist weit mehr als Agrarpolitik und erfordert Zeit.
Um die Diskussionen zur Sistierung der AP22+ abzuschliessen, ist die vorberatende Kommission des Ständerates (WAK-S) dem Antrag zu einer "Mini-AP" gefolgt. Eine Detaildiskussion und Öffnung des Paketes sind nicht erstrebenswert. Die SMP beurteilt das Gesamtpaket in der Summe positiv. Erwähnenswert sind insbesondere Massnahmen in den Bereichen Innovationsförderung, Zulagen, Milchprüfung, Sozialversicherungsschutz, Zucht und Förderung von Nutztieren, aber auch die Streichung der Punkte Boden- und Pachtrecht.
Ziel muss es zudem sein, die künftige AP auf einen Acht-Jahre-Rhythmus einzupendeln, um die Planungssicherheit für die Zukunft zu erhöhen. Damit können sich Betriebe besser auf neue Anforderungen einstellen und betriebswirtschaftlich angemessenere Entscheide treffen.

Weitere Auskünfte

Reto Burkhardt
Leiter Kommunikation SMP
079 285 51 01

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