Geschichte Verband

Die Genossenschaft der Schweizer Milchproduzenten SMP ist eine Selbsthilfeorganisation der Schweizer Milchbauern. Schon vor über 100 Jahren erkannten die Milchproduzenten, dass sie nur gemeinsam stark sind.
Nationale Interessenvertretung der Milchproduzenten

Nationale Interessenvertretung der Milchproduzenten

Seit mehr als 100 Jahren für die Milchbauern aktiv

Ein Überblick über wichtige Meilensteine der Interessenvertretung der Schweizer Milchproduzenten und die Bedeutung ihrer Dachorganisation SMP.

1890 Gründung von regionalen Selbsthilfeorganisationen

Die Milchproduzenten haben immer weniger Einfluss auf die Milchpreisbildung. Dadurch verschlechtern sich ihre Erlöse. Im Sinne einer Selbsthilfe entstehen regionale Milchverbände. Damit wird die Marktstellung der Produzenten gegenüber den Milchkäufern und Käsehändlern gestärkt und die Produzenten können bei der Festlegung des Milchpreises mitreden.

1907 Gründung der nationalen Dachorganisation ZVSM

Gründung des Zentralverbands schweizerischer Milchproduzenten ZVSM um die wirtschaftlichen Interessen der Produzenten national zu wahren. Dem Zentralverband treten bis Ende 1907 neun, bis zum Jahr 1919 weitere 18 regionale Milchproduzentenverbände bei.

1908 Zankapfel Milchpreis

Insbesondere der Milchpreis führt zu Konflikten zwischen Verkäufern und Käufern.

1912 Erste genossenschaftliche Molkereien

Dem ZVSM und den regionalen Produzentenverbänden gelingt es, den Milchpreis wesentlich zu verbessern: von 13,2 auf über 17 Rp./kg. Einzelne Milchverbände beginnen, die Milch selber zu verarbeiten.

1915 Landesversorgung mit Milch in der Kriegszeit

Die Bundesbehörde erteilt dem ZVSM den Auftrag, die Landesversorgung mit Milch sicherzustellen. Mit Zustimmung der regionalen Milchverbände werden allgemeine Höchstpreise für Milch eingeführt und, als Gegenleistung für die Übernahme bestimmter Lieferpflichten, behördliche Zusicherungen bezüglich des Produzentenmilchpreises gegeben.

1953 Starker politischer Flankenschutz für die Milch

Die Bundesversammlung verabschiedet den sogenannten Milchbeschluss. Dieser beinhaltet Massnahmen zur Qualitätsförderung, zum Milchpreis, zur Konsummilchversorgung, zur Milchverarbeitung, zur Käsemarktordnung, zur Inlandbutterverwertung, zur Buttereinfuhr und zum Konsummilchvertrieb.

1977 Einführung der Milchkontigentierung

Die einzelbetriebliche Milchkontingentierung wird eingeführt. Mit der Durchführung werden der ZVSM, die regionalen Milchproduzentenverbände und die örtlichen Milchproduzentengenossenschaften beauftragt.

Ende der 1990er-Jahre Tief greifende politische Reformen

Die Landwirtschaft wird umfassend reformiert. Die neue Agrarpolitik sieht weniger staatliche Regelungen vor und sichert den Milchproduzenten keine Abnahmegarantien und keine festen Preise mehr zu. Das Einkommen aus der Nahrungsmittelproduktion muss nun über den Markt verdient werden. Der Bund entschädigt die Bauern für ihre gemeinschaftlichen Leistungen wie Versorgungssicherheit, Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen und gepflegtes Kulturland mit Direktzahlungen.

1999 Neues Aufgabenprotfolio – der ZVSM wird zur SMP

Als Folge der tief greifenden Agrarreformen fallen viele Aufgaben weg, welche der ZVSM im Auftrag des Bundes ausübte. Aus dem Zentralverband schweizerischer Milchproduzenten ZVSM wird die Organisation der Schweizer Milchproduzenten SMP. Ihre Aufgabe ist es, für die Milchproduzenten möglichst günstige politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen in einem schwierigen agrarpolitischen Umfeld zu schaffen.

2003 Parlament will Milchkontigentierung abschaffen

Der Gesetzgeber hebt per 1. Mai 2009 die staatliche Milchkontingentierung auf und setzt damit einen Meilenstein, der die Schweizer Milchlandschaft grundlegend verändert. Die Milchproduzenten erhalten einzelbetrieblich die Möglichkeit, bereits ab 2006 vorzeitig aus der Kontingentierung auszusteigen.

2006 Viele Marktorganisationen versuchen den Alleingang

Gut zwei Drittel aller Milchproduzenten steigen in 27 Organisationen vorzeitig aus der Milchkontingentierung aus. Diese hohe Anzahl an Marktorganisationen erschwert eine sinnvolle Bündelung des Milchangebots und schwächt damit die Position der Milchproduzenten am Markt. Die SMP begegnet dieser Entwicklung mit Information und Koordination auf nationaler Ebene. Denn ein Ausgleich zwischen einzelbetrieblichen Wachstumsinteressen und den Absatzmöglichkeiten des Gesamtmarkts ist für eine nachhaltige Schweizer Milchwirtschaft unabdingbar.

2010 Neue Vision stellt Arbeitsverdienst ins Zentrum

Nach zehnjähriger Erfahrung mit der zunehmenden Liberalisierung des Milchmarkts richtet die SMP ihre Aufgaben an einer neuen Vision aus und überarbeitet die Strategie. Hauptziel der SMP ist es, zusammen mit den Mitgliedsorganisationen alle für den Arbeitsverdienst der Milchproduzenten relevanten Faktoren in Richtung einer Verbesserung des Arbeitsverdiensts zu beeinflussen.

2018 Milchproduktion in der Schweiz ist standortgerecht und hat Mehrwert

Die neu überarbeitete Strategie brachte eine Bestätigung der Rolle der SMP als Dachorganisation aller Schweizer Milchproduzenten. Die SMP fördert auch in Zukunft die Wertschöpfung am Markt, optimiert die Kosten in der Produktion und der Verarbeitung, sorgt für eine aufwandgerechte Abgeltung der gemeinwirtschaftlichen Leistungen. Immer vor dem Hintergrund, dass in der Schweiz die Milchproduktion standortgerecht ist und dank den gut ausgebildeten Milchproduzenten gegenüber dem Ausland Mehrwerte produziert, welche am Markt zu Mehrerlösen führen.